Es gibt viele gute Gründe, warum es sich lohnt, im Business-Kontext zu Stift und Papier zu greifen. Wann und warum es Sinn macht, das Schreiben als Erfolgstool zu betrachten und einzusetzen, liest du hier:
Tagebuch schreiben, Leadership und Business-Alltag, passt das zusammen?
Tagebuch schreiben, Journaling betreiben oder Schreibprozesse auf andere Weise nutzen - erfreulicherweise wird damit immer weniger das Bild der weiblichen Jugendlichen verbunden, die in ihr rosarotes Tagebuch mit Pferdecover schreibt. Und zwar völlig zurecht, gibt es einfach wirklich viele gute Gründe, warum das Schreiben im Berufsalltag und Business-Kontext oder bei Leadership-Themen hilfreich sein kann. Auch in Zeiten einer zunehmend digitalen Welt und von KI. Der Versuch einer Zusammenfassung einiger guter Gründe:
Aufmerksamkeitsfokussierung über Listen
Eine gängige Vorgehensweise in der Journaling-Praxis ist es, Listen zu führen. Nach diesem Prinzip funktionieren Dankbarkeitstagebücher genauso wie viele Erfolgsjournals. Du wirst dabei aufgefordert, aufzulisten, wofür du beispielsweise dankbar bist oder welche Erfolge du heute zu verzeichnen hattest oder was du gut kannst. Was dabei passiert ist, dass wir unseren Fokus und unsere Aufmerksamkeit auf diese Dinge richten und wir sie dadurch stärker wahrnehmen. Sich vor Augen zu halten, was man schon geschafft hat und auch immer mal wieder die notierten Dinge der letzten Zeit oder von vor einiger Zeit zu lesen, kann eine enorm bestärkende und motivierende Wirkung haben.
Die Konzentration steigern
Es kann ganz schön ärgerlich sein: Da solltest du dich auf deine aktuelle Aufgabe konzentrieren, aber in Gedanken schweifst du ständig ab ... Für solche Fälle und Momente oder auch generell, um gut in einen konzentrierten Arbeitstag zu starten, hilft es, sich Gedanken davor rauszuschreiben. Die Idee: Wenn ich mir 10 Minuten nehme, um all dem, was mich gedanklich grade beschäftigt, Raum zu geben und es aufs Papier fließen zu lassen, kann ich meinen Kopf gewissermaßen ausleeren und mich besser konzentrieren.
Darauf basiert auch die Empfehlung von Julia Cameron (in ihrem Buch "Der Weg des Künstlers"), in dem sie vorschlägt, jeden Tag in der Früh drei A4-Seiten voll zu schreiben, um einen freien Kopf zu haben.
Die Kreativität erhöhen
Ihr Hinweis, diese so genannten Morgenseiten zu schreiben, zielt vor allem darauf ab, möglichst ohne Ablenkung kreativ sein zu können. Kreativität und innovative Ideen oder Gedanken können wir in unserem Berufsalltag natürlich gut brauchen, deshalb kann es auch für Ideenfindungsprozesse wertvoll sein, zu Stift und Papier zu greifen. Ja, zu Stift und Papier, weil wir wissen, dass beim Handschreiben viele verschiedene Gehirnareale aktiviert werden, was dazu beiträgt, dass wir dabei in einen recht kreativen Zustand kommen können. Geht es also darum, neue Ideen oder Lösungen zu haben, sind Stift und Papier erwiesenermaßen wertvolle Werkzeuge.
Schneller Klarheit finden
Weil man sich im Schreiben schlechter im Kreis drehen kann als in den Gedanken, können Schreibprozesse auch wunderbar dabei helfen, zu Klarheit zu finden oder seine Gedanken zu einem Thema zu ordnen. Erfreulicher Nebeneffekt: Oft kommt man dadurch deutlich schneller zu einem Ergebnis und zum Punkt als wenn man "nur" nachdenkt. Und Effizienz kann ja nie schaden ...
Schreiben als Selbstmanagement-Tool
Dass du mit dir gut umgehen kannst, ist immer gut - privat wie beruflich. Regelmäßiges Schreiben kann dabei helfen, dass du besser herausfindest, wer du eigentlich bist, wie du tickst, was du brauchst und wo deine Grenzen liegen. Ganz nach dem Motto "Selbsterkenntnis ist der erste Schritt ..." kann es ungemein wertvoll sein, sich auf diese Entdeckungsreise zu machen. Denn grade im Berufsalltag ist ja nicht nur die Frage, wer du bist relevant, sondern auch, wie du deine unterschiedlichen Rollen (Kolleg*in, Vorgesetzte*r, loyale Mitarbeiter*in, Führungskraft ...) leben möchtest ... und dabei tauchen durchaus immer wieder spannende Fragen auf, denen du im Schreiben nachgehen und auf die du im Schreiben Antworten finden kannst.
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